Das Belvedere Museum Wien hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit der politischen und kulturellen Entwicklung Österreichs verbunden ist. Ursprünglich als Sommerresidenz für den Prinzen Eugen von Savoyen im frühen 18. Jahrhundert erbaut, wurde das Belvedere zwischen 1714 und 1723 von dem berühmten Barockarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt gestaltet.

Der Prinz, ein bedeutender Militärführer und Kunstliebhaber, ließ das Ober- und Unterbelvedere errichten, um seine umfangreiche Kunstsammlung zu präsentieren und seine Macht und seinen Einfluss zur Schau zu stellen. Nach dem Tod des Prinzen im Jahr 1736 fiel das Anwesen in den Besitz des Staates, was den Grundstein für die spätere Entwicklung des Museums legte. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Belvedere verschiedene Umgestaltungen und Erweiterungen.

Im Jahr 1903 wurde es offiziell als Museum eröffnet, um die Kunstsammlung des Prinzen Eugen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sammlung umfasste nicht nur Werke des Barock, sondern auch bedeutende Stücke der Romantik und des Impressionismus. Während der beiden Weltkriege blieb das Museum nicht unberührt; es wurde zeitweise geschlossen und die Kunstwerke wurden in Sicherheit gebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Belvedere wiedereröffnet und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Kunstmuseen Österreichs, das sowohl nationale als auch internationale Besucher anzieht.

Historische Fakten:

  • Das Belvedere wurde im 18. Jahrhundert von Prinz Eugen von Savoyen erbaut und diente als Sommerresidenz.
  • Die Architektur des Belvedereist ein herausragendes Beispiel des Barockstils und besteht aus zwei Schlössern, dem Oberen und dem Unteren Belvedere, die durch einen prächtigen Garten miteinander verbunden sind.
  • Die Sammlung des Belvedere Museum Wien umfasst eine beeindruckende Sammlung österreichischer Kunstwerke, darunter Werke von Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka.
  • Zu den berühmtesten Werken im Belvedere Museum Wien gehören Gustav Klimts „Der Kuss“ und „Judith und Holofernes“, sowie Egon Schieles „Tod und Mädchen“.
  • Die Gärten des Belvedere sind ein Meisterwerk der Landschaftsarchitektur und bieten einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Wien.

Die Architektur des Belvedere

Die Architektur des Belvedere ist ein herausragendes Beispiel für den Barockstil, der im frühen 18. Jahrhundert in Europa vorherrschte. Das Oberbelvedere, das majestätisch auf einem Hügel thront, besticht durch seine symmetrische Anordnung und die kunstvollen Fassaden, die mit Stuckarbeiten und Skulpturen verziert sind.

Die Verwendung von hellen Farben und die harmonische Integration von Natur und Architektur schaffen eine beeindruckende Kulisse für die Kunstwerke, die im Inneren ausgestellt sind. Die großen Fenster ermöglichen nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Wien, sondern lassen auch viel Tageslicht in die Ausstellungsräume strömen. Das Unterbelvedere hingegen zeichnet sich durch eine etwas schlichtere, aber dennoch elegante Gestaltung aus.

Es diente ursprünglich als Wohnraum für den Prinzen und beherbergt heute eine Vielzahl von Ausstellungen. Die Verbindung zwischen Ober- und Unterbelvedere wird durch eine prächtige Gartenlandschaft hergestellt, die im französischen Stil angelegt ist. Diese Gärten sind nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein integraler Bestandteil des architektonischen Gesamtkonzepts, das den Besuchern ein harmonisches Erlebnis zwischen Kunst und Natur bietet.

Die Sammlung des Belvedere Museum Wien

Die Sammlung des Belvedere Museums ist eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Österreichs und umfasst Werke aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Besonders hervorzuheben ist die umfangreiche Sammlung österreichischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zu den Schwerpunkten gehören Meisterwerke des Barock, der Romantik sowie des Impressionismus und Expressionismus.

Die Sammlung bietet einen tiefen Einblick in die Entwicklung der österreichischen Kunst und spiegelt die kulturellen Strömungen wider, die das Land im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben. Ein bemerkenswerter Aspekt der Sammlung ist die Vielzahl an Werken von Künstlern wie Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Diese Künstler haben nicht nur die österreichische Kunstszene revolutioniert, sondern auch international Anerkennung gefunden.

Darüber hinaus beherbergt das Belvedere auch bedeutende Werke von internationalen Künstlern, was die Sammlung zu einem wichtigen Ort für den interkulturellen Austausch macht. Die Vielfalt der Exponate ermöglicht es den Besuchern, verschiedene künstlerische Techniken und Stile zu entdecken und zu schätzen.

Die berühmtesten Werke im Belvedere Museum Wien

Unter den zahlreichen Meisterwerken, die im Belvedere Museum ausgestellt sind, sticht „Der Kuss“ von Gustav Klimt besonders hervor. Dieses ikonische Gemälde gilt als eines der bekanntesten Werke der Wiener Secession und symbolisiert die Verschmelzung von Liebe und Kunst auf eindrucksvolle Weise. Klimts charakteristischer Einsatz von Gold und ornamentalen Mustern verleiht dem Werk eine unverwechselbare Ästhetik, die sowohl zeitlos als auch modern wirkt.

„Der Kuss“ zieht jährlich Tausende von Besuchern an und ist ein zentrales Element der Sammlung. Ein weiteres herausragendes Werk ist „Selbstbildnis mit Physalis“ von Egon Schiele, das die emotionale Intensität und den expressiven Stil des Künstlers verkörpert. Schieles Selbstporträts sind bekannt für ihre unverblümte Darstellung der menschlichen Psyche und ihre innovative Komposition.

Das Belvedere bietet auch eine Vielzahl von Arbeiten von Oskar Kokoschka, dessen Gemälde oft von einer leidenschaftlichen Farbgebung und dynamischen Formen geprägt sind. Diese Werke sind nicht nur künstlerisch bedeutend, sondern bieten auch einen tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Umstände ihrer Entstehungszeit.

Die Gärten des Belvedere Museum Wien

Die Gärten des Belvedere Museums sind ein Meisterwerk der Landschaftsarchitektur und tragen wesentlich zur Gesamtwirkung des Museums bei. Der Garten im französischen Stil erstreckt sich über mehrere Terrassen und bietet eine harmonische Verbindung zwischen Natur und Architektur. Die sorgfältig gestalteten Beete, Brunnen und Skulpturen laden die Besucher dazu ein, sich in dieser idyllischen Umgebung zu entspannen und die Schönheit der Natur zu genießen.

Die Gärten sind nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein beliebter Veranstaltungsort für kulturelle Events. Besonders beeindruckend ist die Aussicht vom Oberbelvedere auf die Gärten sowie auf die Stadt Wien. Diese Perspektive ermöglicht es den Besuchern, die harmonische Beziehung zwischen dem Museum und seiner Umgebung zu erleben.

Die Gärten sind zudem ein beliebter Ort für Fotografien, da sie eine malerische Kulisse für Hochzeiten, Familienfeiern oder einfach nur für einen entspannten Spaziergang bieten. Die Kombination aus kunstvoller Gestaltung und natürlicher Schönheit macht die Gärten zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Belvedere Museums.

Die Veranstaltungen im Belvedere Museum Wien

Das Belvedere Museum ist nicht nur ein Ort für Kunstliebhaber, sondern auch ein Zentrum für kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote. Regelmäßig finden Sonderausstellungen statt, die sich mit verschiedenen Themen der Kunstgeschichte befassen oder aktuelle künstlerische Strömungen beleuchten. Diese Ausstellungen bieten den Besuchern die Möglichkeit, neue Perspektiven auf bekannte Werke zu gewinnen oder unbekannte Künstler zu entdecken.

Darüber hinaus organisiert das Museum zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops und Führungen, die sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet sind. Diese Programme fördern das Verständnis für Kunst und Kultur und ermöglichen es den Teilnehmern, aktiv am kreativen Prozess teilzunehmen. Besonders beliebt sind die Familienführungen, bei denen Kinder spielerisch an die Kunst herangeführt werden.

Solche Veranstaltungen tragen dazu bei, das Interesse an Kunst zu wecken und eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen.

Die Restaurierung und Erhaltung des Belvedere Museum Wien

Die Restaurierung und Erhaltung der Kunstwerke im Belvedere Museum ist von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erhalt dieser wertvollen Sammlung. Das Museum beschäftigt ein Team von erfahrenen Restauratoren, die sich auf verschiedene Materialien und Techniken spezialisiert haben. Diese Fachleute arbeiten daran, Schäden an Gemälden, Skulpturen und anderen Objekten zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Konservierung zu ergreifen.

Ein Beispiel für erfolgreiche Restaurierungsarbeit ist die umfassende Restaurierung von Klimts „Der Kuss“, bei der moderne Techniken eingesetzt wurden, um das Gemälde vor weiteren Schäden zu schützen und seine ursprüngliche Farbintensität wiederherzustellen. Solche Projekte erfordern nicht nur technisches Wissen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die künstlerischen Absichten des jeweiligen Künstlers. Durch diese sorgfältige Arbeit wird sichergestellt, dass zukünftige Generationen Zugang zu diesen Meisterwerken haben.

Die Bedeutung des Belvedere Museum Wien für die Kunstwelt

Das Belvedere Museum spielt eine zentrale Rolle in der internationalen Kunstszene und hat sich als bedeutender Akteur in der Vermittlung von Kunst etabliert. Durch seine umfangreiche Sammlung österreichischer Meisterwerke hat es nicht nur zur Bewahrung des kulturellen Erbes beigetragen, sondern auch zur Förderung zeitgenössischer Künstler und deren Werke. Das Museum fungiert als Plattform für den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart und ermöglicht es den Besuchern, verschiedene künstlerische Strömungen zu erleben.

Darüber hinaus hat das Belvedere durch seine internationalen Kooperationen mit anderen Museen und Institutionen einen wichtigen Beitrag zur globalen Kunstszene geleistet. Sonderausstellungen mit Leihgaben aus anderen Ländern erweitern den Horizont der Besucher und fördern den interkulturellen Austausch. In einer Zeit, in der kulturelle Identitäten zunehmend miteinander verwoben sind, bleibt das Belvedere Museum ein Ort der Inspiration und des Lernens für alle Kunstinteressierten weltweit.

Öffnungszeiten und Eintritt

Oberes Belvedere

Museum: Montag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr

Shop im Schloss: Montag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr

Shop im Kavalierstrakt: Montag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr

Essen & Trinken Schlosscafé: Montag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr

Unteres Belvedere & Orangerie

Museum: Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

Shop im Schloss: Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

Essen & Trinken Parkcafé: Montag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr

Eintritt

Online-Tickets sind ein paar Euro günstiger als das Ticket vor Ort. Es gibt Ermäßigungen für Senioren, Studenten und Kinder und Jugendliche unter 19, Besucher mit gültiger Vienna City Card, Menschen mit Behindertenausweis und eingetragenen Begleitpersonen. Die aktuellen Ticketpreise für das oberes Belvedere und die Ticketpreise für das untere Belvedere finden Sie auf der Website des Belvedere.

Vermeiden Sie Wartezeiten an den Kassen und kaufen Sie ihr Ticket online.

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