Der Mithrakult-Mehrayini

Im Iran und in Europa (Javad Parsay, Museumspädagoge)

Mithra / Mehr

Der Mithrakult ist aus dem Persischen in das Abendland gekommen. Im alten vorzarathustrischen Persien, galt Mithra, Abb.1, als Genius oder Gott des unpersönlichen Himmellichtes. Er erschien vor Sonnenaufgang, oben auf den Bergesgipfeln, während des Tages aber und, in allen seinen hellen Stunden, durcheilte er, auf seinem, von vier weißen Rossen gezogenen, Wagen, die Räume des Firmaments, und wenn dann die Nacht niedersank,

Abb. 1Mithra, aus den Wandmalereien von Kuh-e Khadje

Abb. 1
Mithra, aus den Wandmalereien von Kuh-e Khadje

erleuchtete er noch mit einem hellen Schimmer die Oberfläche der Erde, „immer umsichtig, immer wachsam, immer da“. Er bewachte und überwachte mit Hilfe von „tausend Ohren“ und „zehntausend Augen“ die Menschenwelt.

Den Grund für das große Ansehen des Mithra, finden wir im 10. Opfergesang, jenem „Yascht“, in dem der Sassaniden- Schreiber folgende Eingangsverse durch Ahura Mazda dem Zarathustra sagen lässt:

Es sprach Ahura Mazda zu Spitama Zartoscht (Zarathustra): Als ich den Mithra, der weite Triften hat, erschuf, da machte ich, O Spitama, gleich anbetungswürdig, gleich preisungswürdig, wie mich selbst, den Weisen Herrn.

Mithra ist also hier seinem Schöpfer, Ahura Mazda, gleichgestellt. In den darauf folgenden Versen, wird er in vielen Szenen gezeigt und vieler guter Taten gerühmt. Wesentlich, für das Fortleben der Mithraverehrung, ist aber, dass sich, wie in den Rig-Vedas, so auch hier, in dem Yascht2 des Awesta, verschiedene, häufig genannte Charakterzüge des Mithra herausarbeiten lassen:

1) Mithra wird, seiner Wortbedeutung nach, mit „Vertragstreue“ und „Freundschaft“ gleichgesetzt.
2) Mithra ist der Sonnengott, der Wachsame, der morgens viele Erscheinungen hervorbringt, die Schöpfung des heiligen Geistes, der wohlgeschaffene große Gott.
3) Er ist ein kriegerischer Gott, im Dunkeln wachsam, untrüglich, der Stärkste der Stärksten, der Tapferste der Tapfersten. Er ist der Allwissendste der Götter, hat tausend Ohren und zehntausend Augen, ist der Held von zehntausend Spähern, der Allwissende, der Untrügliche.

Ein anderes Bild ergeben die heiligen Bücher des alten Indien und des Iran, der Rig-Veda, und das Awesta, die beide schon eine Gottheit mit dem Namen Mithra benennen. In Indien wurde der Gott Mithra, neben Varuna und Indra, dem Götterkönig, genannt. Ein Gedicht der Rig-Veda ist dem Mithra allein gewidmet. Es zeigt ihn vor allem als Freund des Menschen, wie einige der insgesamt neun Verse dieses Gesanges belegen sollen. Viele Kulturforscher äußern sich auch darin, dass der Ursprung der Mithra-Religion in Indien und Persien liege. Xenophon und Herodot vertreten die Meinung, dass Persien die ursprüngliche Heimat des Mithra ist.3

Eine, im Jahre 1971 in Manchester, 1975 in Teheran und 1978 in Rom, stattgefundene internationale Kongressreihe veröffentlichte umfangreiche Sammelbände, die, unter anderem, einen wertvollen Beitrag zur neuen Forschung geleistet haben.4 Immer noch beschäftigen viele Kulturforscher, seit Anfang des 20. Jahrhunderts, die persisch-iranischen Verbindungen. Es wurde abermals betont, dass seine geographische Lage, das Hochland von Iran, bis weit nach Nordchina, spürbar ist.

Die Basis der Untersuchungen des Mithrakultes bilden auch die archäologischen Überreste der Heiligtümer des Mithra und ihres Inventars, die in über 420 Orten nachzuweisen sind, und aus 1000 Inschriften, 650 Stiertötungsreliefs, die allerdings nur knapp zur Hälfte vollständig erhalten sind, und 500 weiteren Reliefs bestehen.
In einem Bild des jagenden Gottes Mithra, Abb.2, sind, verflacht und sogar frontal, Mithras Kopf und Oberkörper wiedergegeben. Durch die Anordnung der fliehenden Tiere in gestaffelten, diagonalen Reihen, wurde aber etwas Bewegung und Tiefentwicklung erzielt. Ähnliche Bilder sind vorbildlich in der Sassanidenzeit, in Form von Jagddarstellungen von Sassanidenkönigen, widergegeben.

Der Mithrakult-Mehrayini

Abb.2
Wandmalerei in Dura Europos, am oberen

Vielleicht hilft es, wenn wir uns an den Bericht erinnern, den Herodot von den persischen Lebensgewohnheiten gibt. Er berichtet, dass die Perser vom 5. bis zum 20. Lebensjahr vor allem in drei Dingen unterrichtet wurden: Im Reiten, im Bogenschießen und in der Wahrheitsliebe5.

Unter der Dynastie der Parther, haben sich viele Adelige des persischen Reiches mit dem Namen Mithra geschmückt. Selbst die Könige der Parther-Dynastie haben Namen entwickelt, die mit dem Namen Mithra in Verbindung standen, wie: Mehr´dad (Mithradate).

Noch heute ist eine Kombination mit dem Namen Mithra oder „Mehr“, als Männer- wie auch als Frauenname sehr beliebt, wie zum Beispiel Mehr-dad, Mehr-asa, Mehr-ban, als männliche Namen und Mithra, Mehr-naz, Mehr-angiz, als weibliche Namen.

Mithra in Kleinasien

Der Mithrakult-Mehrayini

Abb. 3
König Antiochos I. (69–31 v. Chr.) und Mithra

Der Mithrakult, mit seinen Anfängen in Persien, gelangte erst nach Kleinasien, dann nach Griechenland, wurde dann aber nach Rom und vor allem an die Grenzen des Reiches zur Donau und zum Rhein getragen. Auf der Ost-

und Westterrasse des Nemrud Dagh, des heiligen Berges, (Türkei-Syrien), zeigen verschiedene gefundene Reliefs, wie Mithra dem König (Antochios 1., 34- 69 v. Chr.), Abb.3, die Hand reicht Er wird mit der persischen Tiara, die eine nach vorne abknickende Spitze hat und deren Laschen bis auf die Schultern herabreichen, dargestellt.

Der Kopf ist von einem Strahlenkranz umgeben. Jetzt drängt sich die Frage nach dem Grund auf, wer oder was den König bewogen hat, auch die persischen Götter in sein Panteon aufzunehmen. Mit der Errichtung des Nemrud Dagh als zentrales Staatsheiligtum konzipierte und errichtete Antochios 1. ja auch seine Ahnengalerie. Die väterliche Ahnenreihe führt der persische Großkönig Dariyusch (Dareios) an und die mütterliche Seite geht auf Alexander von Makedonien zurück..

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Abb.4
Tagh-e Bostan, Kermanschah, Iran

Ein ähnliches Bild von der iranischen Tradition und der Handreichung dieses Gottes, haben wir im Relief, in Tagh-e- Bostan, (Kermanschah, im West Iran). Das Bild zeigt uns den Gott Mithra,

neben König Schapur II. (309-79 n. Chr.) und König Ardaschir II. (379-83 n. Chr.) bei der Machtübergabe, Abb.4.

Der Mithrakult hat sich im ersten und zweiten nachchristlichen Jahrhundert über die ganze damals bekannte Erde ausgebreitet.

Er wurde in Europa als eine ausgesprochen gute Soldatenreligion empfunden, weil er durch die römischen Legionäre bis an den Rhein und nach England gelangte, war aber schon längst über die Trägerschichten hinausgegangen, und hatte in weiteren Kreisen Anhänger gefunden.

Die Stiertötung

Der Mithrakult-Mehrayini

Abb.5. Die Darstellung dieser Szene durfte in keinem Mithräum fehlen.

Die eigentliche Erlösungstat des Mithra, ist die Schaffung neuen Lebens, durch das Blut des von ihm getöteten Stieres, Abb.5. Die Darstellung dieser Szene durfte in keinem Mithräum fehlen. In vielen Heiligtümern sind, der Stier, als Symbol für den Winter, und der Löwe, als Symbol für die Sommerzeit, ein uraltes Thema für viele literarische und bildnerische Darstellungen im Iran.

Diese Motive wurden auch vorbildlich in anderen Kulturen nachgemacht. In der keltischen Kultur ist der Stier, als das wichtigste Symbol für den Staat, überall in Erscheinung getreten.

Das im 10. Jh. n. Chr. entstandene “Bundahishen”, berichtet von dem Stier, der von Ahura Mazda als erstes Lebewesen erschaffen wurde. Dieser Stier soll dann Ahriman, den Mächtigsten der Bösen, getötet haben. Anhand der Reliefs, Skulpturen und Malereien haben wir versucht, die Legende um Mithra und seine Beziehungen zu anderen Göttern zu verstehen.

In Höhlenmalereien, in Lasceaux/Frankreich, sind Stierzeichnungen als Kraftträger symbolisiert. Man kann immer noch aus den traditionellen Spielen, wie der „Kraftprobe“ in Spanien, mit den freigelassenen Stieren auf den Strassen von Pamplona, oder dem Stierkampf (der Matadore) in Spanien, eine Verbindung mit der Stiertötung herausinterpretieren.

Die Geburt

Viele Reliefs, aber auch Skulpturen, geben uns die Szene der Geburt des Gottes wider. Er ist der Felsgeborene, und als solcher wird er uns auch in verschiedenen Inschriften vorgestellt. Offenbar symbolisiert er die Spitze eines Berges, auf dem Mithra den Menschen zum ersten Mal erscheint. Flammen schießen zuweilen aus dem Felsen empor, wie etwa auf dem Bild aus Dura Europos.

Dieses Thema taucht nicht nur im Alten Testament (im Buch Exodus) auf. Schon im 10., dem Mithra gewidmeten, Opfergesang des Awesta, in Vers 13, wird von dem Gott gesagt, dass er auf dem Berge Alborz, (nahe zu Teheran), in strahlendem Glanze erscheint, weil er von dort das Volk der Arier überblicken könne. Schon die Geburt legt also die Funktion und die wichtigste Aufgabe des Mithra fest, nämlich Mittel zu sein zwischen Gut und Böse, zwischen Tod und Leben. Damit ist er auch als Erlöser geboren.

Wie wichtig für den Menschen die Geburt des Gottes ist und wie groß sein Interesse an dem Geburtsvorgang, darüber geben uns einige weitere Details auf den verschiedenen Denkmälern Auskunft. Dadurch wird auch verständlich, dass das Geburtsfest des Mithra eine besondere Bedeutung im Leben der Gemeinde hatte. In europäischen Ressourcen wird der 25. Dezember als Geburtstag genannt. An diesem Tag wurden auch neue Gläubige in den Kreis der Kultgemeinde aufgenommen, denn am Tag der Geburt des Gottes, wird der Initiant, durch die Einweihung in die Mysterien, neu geboren. „Ich wurde geboren beim ersten Licht“, sagt ein Mithradiener im (Mehr´abe) Mithräum von Santa Prisca.

Mehr´abe (Mithräen)

Nach altem Brauch, verehrte man Mithra in einer geeigneten Felsenhöhle,Abb.6, weil die Tötung des Stieres durch Mithra in einer Höhle stattfand. In Rom und im übrigen Italien, wo der Kult entstand und sich zunächst ausbreitete, übernahm man den allgemeinen Begriff für ein Heiligtum: Templum.

Die Architektur der Kultstätten ist einzigartig, ihr typischer Aufbau macht es leicht, Mehrabe (Miträen) bei den Ausgrabungen zu identifizieren. Da in den Städten solche Höhlen und Grotten fehlten, wurde das Heiligtum vertieft angelegt, so dass man es durch ein paar Stufen, mitunter sind es sieben, abwärts betrat. Die Decke war gewölbt, wie es die Zeichnung des Mithräums in Sofia (Bulgarien), Abb.7, zeigt. Die Konstruktion der gewölbten Decke war das Symbol für das Himmelsgewölbe. Ein rund gewölbtes Dach über dem Heiligtum, bot die Möglichkeit, in dessen Inneren durch Bemalung mit Sternen den Himmel nachzuempfinden. Der Kulturraum wird somit ein Abbild der Welt, durch die der Mensch schreitet, hin zu Gott, der im Hintergrund sichtbar wird.

Die gesamte Anlage eines Mithratempels bestand aus drei Teilen: Die Stelle von Mehr´ab (Altar), ganz vorne, wo eine kleine Nische in den Podien, beschützt durch einen Bogen, eingelassen war, dieser gab den Blick frei auf das zentrale Kultbild, welches an der Rückenwand aufgestellt war. Der Vorraum, mit einer Arkade beim Eingang5, hatte zwei Sitzsockeln an beiden Seiten. Man findet kaum die Spuren von Fenstern in noch gut erhaltenen Heiligtümern. Sie waren zumeist völlig dunkel, nur durch Feuer und Fackeln erhellt.

Für die Gläubigen war der Tempel mehr als nur eine Stätte regelmäßiger Verehrung und Opferung. Die Mithra-Anhänger bezeichneten ihren Tempel als einen glücklichen, heiligen, frommen und segenspendenden Ort, wie uns in hunderten von Gedichten aus iranischen literarischen Texten beschrieben wird. Im Tempel wurden sie, durch die Einweihung als Mithradiener, neu geboren.

Dass in der Nähe des Tempels eine Quelle liegen soll, ist auch verständlich, denn die Tempelbesucher mussten sich, für jede Kultfeier, nach bestimmten Waschordnungen den Körper waschen; Dann traten sie, wie Mithra, aus dem Dunkel der Felsenhöhle an das Licht.

Die Kultfeiern

Die Reliefdarstellungen, -im Mithräum Santa Prista-, lassen keinen Zweifel daran, dass eine von den üblichen Kultfeiern der Mithra-Anhänger das Kultmahl war. Welche Speisen bei dem Mahl verzehrt worden sind, lässt sich nicht feststellen. Iranische Quellen berichten vom Genuss eines Saftes, „Haoma“, der in späteren Zeiten, von Zartoscht, durch Wein ersetzt wurde.8 Die europäischen Forschungsberichte sprechen von Brot und Wein. Die Anhänger waren festen Glaubens, dass durch den Genuss des Kultmahls, neues Leben entstand. Man kann annehmen, dass die Mahlzeit mit bestimmten Formeln verbunden war.

Die Sieben Weihgrade, „Haft Schahr–e Esch´gh“

Verschiedene Einweihungen und die Weihegrade kennen wir, mit ihren vielen Einzelheiten, aus Inschriften und bildlichen sowie literarischen Zeugnissen. Sie geben uns ein Bild von der Bedeutung der Einweihungen und den Zeremonien. Der Gläubige konnte, nacheinander: Rabe, Verlobter, Soldat, Löwe, Perser, Sonnenläufer und Vater werden. Nicht jeder konnte vom untersten Grad bis zum Vater aufsteigen.

Sieben Einweihungsgrade kannte der Mithrakult, wobei die Zahl nicht zufällig ist. Nach dem Glauben der Mithradiener, gliedert sich der Himmel in sieben Sphären, von denen jede einem Planeten zugeordnet ist. Eine Art Leiter, Abb.8, wurde aus acht übereinandergestellten Toren zusammengesetzt, von denen die sieben ersten als symbolische Erinnerung an den Weg, den es zurückzulegen galt, um, durch das achte Tor, in den unendlich gestirnten Himmelsraum zu gelangen, dienten.

In späteren literarischen Texten, begegnen wir, sowohl in religiösen Vorstellungen als auch in der iranischen Mystik, solchen Bezeichnungen wie, „Haft Schahr-e Esch´gh“ oder „ Hascht Behescht“ (sieben Städte der Liebe, acht Tore des Paradieses), etc.

Mithra und das Christentum

In der Beziehung zu anderen Gottheiten ist die Rolle des Mithra, als Mittler, von besonderer Bedeutung. War er doch schon in der persischen Zeit als Vermittler zwischen dem höchsten Gott Ahura Mazda und dem Gott der Unterwelt Ahriman verstanden worden. Im römischen Kult findet man diese Anspielung auf das Verständnis als Mittler noch verstärkt.

„Si le christianisme eüt été arrété dans sa croissance par quelque maladie mortell, le monde eüt été mithraist». Dieser Ausspruch von F. Renan9 ist im Zusammenhang mit der Frage nach der Bedeutung beider Religionen oft zitiert worden. Das lag zweifellos an der großen Ähnlichkeit beider Religionen, was sogar im Altertum allgemein auffiel.

Beide Religionen verdanken ihre ersten Erfolge der politischen Einheit des römischen Reiches. Sie profitierten wiederum von dem moralischen Verfall des Imperium Romanum, denn gerade im 3. Jh. n. Chr., dem Jahrhundert der großen Reichskrise, erlebten sie ihre Blütezeit.

Neben den äußerlichen gemeinsamen bzw. getrennten Entwicklungen, gab es aber vor allem in der Lehre Gleichartiges. Wie Mithra ist auch Christus ein Mittler zwischen Gut und Böse, zwischen dem himmlischen Vater und den Menschen.

Ahriman, als Dämon des Bösen symbolisiert, ebenso wie der Satan, die Hölle, der die lichten Sphären des Himmels gegenüberstehen. Die Fahrt zu diesem Himmel ist sowohl für Christen als auch für die Mithra-Gläubigen ein zentrales Thema ihrer Lehre. Selbst die Auferstehung und das endzeitliche Gericht kennen beide Religionen. Auch das heilige Mahl, durch das der Mensch teilhat, an dem Opfer seines Gottes, ist ihnen gemeinsam.

In einem mittelalterlichen Text, sagt Zartoscht (Zaratustra) zu seinen Anhängern: Wer nicht von meinem Leib isst und von meinem Blut trinkt, so dass er sich mit mir vermischt, wie ich mich mit ihm vermische, der wird das Heil nicht haben10. Christus aber sagt zu seinen Jüngern: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben …, der bleibt in mir und ich in ihm.11

So waren es die Politiker und Herrscher, die den Streit zwischen der Mithrareligion und dem Christentum entschieden. Die Schlacht an der milvischen Brücke des Jahres 312 n. Chr., brachte nicht nur Konstantin d. Gr. den Sieg, sondern auch den Untergang für den Mithrakult12. So wie vorher die Kaiser den Sonnengott Mithra im Imperium Romanum etabliert hatten, so pflanzte nun Konstantin das Kreuz in den römischen Boden ein.

Es gab in der Folgezeit noch ein Aufbegehren, doch als Führer dieses Verteidigungskampfes der alten Religionen konnten sich die heidnischen Kaiser, wie etwa Julian Apostata, nicht durchsetzen, und die Mithradiener mussten zusehen, wie die Christen in Rom ihre Tempel mit Beilhieben zerstörten.

1) Die Sprach- und Schreibregelung ist nicht einheitlich. Für den altindischen Gott hat sich die orthographische Schreibung „Mitra“ eingebürgert, für den persischen „Mithra“ und für den römisch-hellenistischen „Mithras“.
2) Übersetzt nach: Die Yast’s des Awesta, übersetzt und eingeleitet von H. Lommel, Göttingen-Leipzig 1927, wonach die Widergabe der folgenden Verse 141/2 erfolgt.
3) Herodot bereiste Persien in den Jahren um 455 v. Chr. und beschreibt in seinen Historien I, 131 ff. Sitten und Religion der Perser.
4) Über diese Studienreihe hinaus gibt es noch die von J. R. Hinnels herausgegebenen Mithraic Studies, 2 Bde., Manchester 1975 mit wertvollen Beiträgen zur neuen Forschung, die als Vorträge 1971 auf dem ersten internationalen Mithra-Kongress gehalten wurden. Die Vorträge des 2. Kongresses 1975 in Teheran sind in einem eigenen Band der Acta Iranica unter dem Titel Études Mithraiques 1978 erschienen. Ergänzt werden diese Arbeiten noch durch die, in drei Nummern, seit 1976, erschienene Zeitschrift Journal of Mithraic Studies.
5) Herodot I, 136.
6) Diese Bogenstruktur wurde später als ein wichtigste Element der Architektur angenommen.
7) Wasche dich und dann trete in den (Khorabat) ein, damit diese Deyr e-Moghan (Magier- Kloster) ja nicht durch deine Unreinheit beschmutzt wird, Gedichtsbuch von Hafez.
8) Dieses Präparat (Haoma, Mei-e Baghi), als Getränk, wurde vor Zartoscht (Zaratustra) aus dem Saft einer Pflanze gemacht, und hat eine stark berauschende Wirkung. Zartoscht hat das mit Wein ausgewechselt.
9) E. Renan, Mark Aurèle et la fin du monde antique, Paris 1929, 579.
10) M.J. Vermaseren, Mithras, 83
11) Joh. 6, 54-56.
12) Manfred Claus, Mithras, Kult und Mysterien, C.A.Beck München, 1990

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