Nowruz-Das iranische Neujahrsfest Nowruz

Nowruz bedeutet neuer Tag und wird seit mindestens 3.000 Jahren gefeiert.

Nowruz-Das iranische Neujahrsfest NowruzNowruz, das iranische Neujahrsfest

7045 Mithrayi
6772 Aschuri
3760 Zardoschti
2581 Schahnschahi
1401 Xorschidi

Der Autor:
Herr Mag. Javad Parsay ist Museumspädagoge in Wien und Mitglied in diversen internationalen Gremien und hat zahlreiche Studien über die iranische Kulturgeschichte veröffentlicht.

Internationaler Nowruz-Tag

Wo Frühling gibt, gibt ein Fest, Frühlingsfest heißt: NOWRUZ. Am 61. Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde, NOWRUZ als „internationaler Nowruz-Tag“ anerkannt. Zuvor nahm UNESCO-Welterbe, den Nowruz-Tag in die Liste des Menschheitskulturerbes auf.

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Nowruz-Das iranische Neujahrsfest Nowruz

Das schönste und größte iranische Fest ist das Frühlings- und Neujahrsfest “Nowruz“1 (der neue Tag), dessen Wurzeln mindestens in die Zeit der Achämeniden zurückreichen. Dieses älteste und wichtigste, iranische Fest beginnt mit dem astronomischen Frühlingsanfang, der zugleich der Beginn des iranischen Kalenderjahres ist und nach gregorianischer (abendländischer) Zeitrechnung etwa auf den 20./21. März jedes Jahres fällt2. Der eigentliche Höhepunkt des Festes ist der Zeitpunkt der Tag/Nacht-Gleiche (Tahwil-e Sal).
Nowruz ist das am weitesten verbreitete, und farben­prächtigste der iranischen Feste, dass als Frühlingsfest auch in vielen Ländern der Region, wie Âzәrbâican, Afghanistan, Tadschikistan, Pakistan, Irak, in den kurdischen Gebieten, in Üzbekistan, Kazakistan, Kirkizistan, Indien, in der Türkei, und sogar unter den iranisch-stämmigen Juden in Isreal, gefeiert wird. Es ist eben das einzige Fest, das von allen Volksgruppen gefeiert wird und vielleicht deshalb, weil es einer vorislamischen Tradition entstammt, nicht einer einzelnen Religionsgruppe vorbehalten ist.

Der erste Tag des Jahres im iranischen Kalender wird bestimmt durch den astronomischen Frühlingsbeginn, die Frühlingstagundnachtgleiche[/caption]

Nowruz-Das iranische Neujahrsfest NowruzUrsprung

Über den Ursprung des Nowruz gibt es unterschiedliche Meinungen: Altpersische Legenden erzählen davon, dass Gott den Menschen am ersten Tag des Frühlings erschuf. Am häufigsten wird aber seine Entstehung mit Jamshid, dem mythischen iranischen König, in Verbindung gebracht, wobei das Fest an die Himmelfahrt von Jamshid erinnern soll, für die er einen fliegenden „Wagen“ von den Dämonen hatte bauen lassen; Dämonen, die er zuvor bezwang und in den Dienst der Sterblichen stellte.

Allerdings scheint Nowruz ursprünglich eher aus der Hirten- oder bäuerlichen Kultur, die den Übergang vom Winter zum Sommer verehrt hatten, entstanden zu sein: Fruchtbarkeits- und Erneuerungsriten können ohne Zweifel in manchen Bräuchen erkannt werden. Zwölf Tage dauert das Fest. Am dreizehnten Tage des neuen Jahres, der als Unglückstag gilt, ziehen die Menschen in die freie Natur, und organisieren einen ausgiebigen Ausflug.

In Sasaniden-Zeit (226-652 n. Chr.) wurde zwischen einem Klein-Nowruz (am ersten Tag) und einem Großen Nowruz (am sechsten Tag des Neujahrs) unterschieden. Erst später hat sich die Feier auf die heutige Länge von 13 Tagen ausgeweitet.

Im antiken Persien war der Kalender noch ohne regelmäßige Schaltjahre, sodass sich das Nowruz-Fest im Laufe der Jahre immer mehr vom eigentlichen Frühlingsbeginn entfernte. Man fügte dann etwa alle 120 Jahre einen dreizehnten Monat hinzu, um den entstandenen Zeitversatz wieder auszugleichen.

Im Jahr 467 nach iranischer Zeitrechnung (1006 n. Chr.), bzw. um dieses Jahr herum, wurde eine Kalenderreform, woran der berühmte iranische Dichter und Wissenschaftler „Omar Khayyam“ maßgeblich beteiligt war, durchgeführt. Mit dieser Reform wurde der Nowruz auf den ersten Frühlingstag gelegt und Schaltjahre (etwa alle vier Jahre) eingefügt, um den Nowruz an den Frühlingsbeginn zu koppeln. Seitdem ist der genaue Zeitpunkt des Jahreswechsels im Iran (der astronomische Frühlingsbeginn oder „Tahwil-e Sal“) entweder am Nachmittag des letzten Tages des alten Jahres oder am Vormittag des ersten Tages des neuen Jahres (beide Teheraner Zeit).

© 2022 by Javad Parsay, Wien
Email: javadparsay@yahoo.de
Kalender: 14089 Ahurayi

Frühlingsäquinoktiums

Nowruz ist eine Feier des Frühlingsäquinoktiums (Tag-Nacht-Gleiche) und alle haben es in der einen oder anderen Weise gefeiert. Wie z.B. 3.000 v. Chr die Sumerer, 2.000 v. Chr die Babylonier und 2.000 v. Chr. die Elam in Südpersien.

Nowruz hat eindeutig iranische (persische) Charakteristika und seine Wurzeln sind tief in den Traditionen des zoroastrischen Glaubenssystems (Lehre des Zarathustra), die Religion des alten Persien verankert.Nowruz wird genau auf die Sekunde zum Jahreswechsel gefeiert.

In Persien versammeln sich die Angehörigen einer Familie zu Hause und feiern traditionell mit einem Festmahl (meist Kräuterreis und Fisch). Gleich nach dem Jahreswechsel besuchen die jüngeren die älteren Familienmitglieder. Zu diesem Anlass werden neue Kleider und Schuhe angezogen und die Jüngeren werden mit Geld beschenkt.

Nowruz ist nicht nur eine Zeit der Freude, sondern auch des Friedens, es werden alte und neue Feindschaften bereinigt.
Vor dem Neujahrbeginn werden auf einem schön gedeckten Tisch sieben verschiedene Elemente deren Anfangsbuchstabe “S“ ist, arrangiert.

7 Sin

  • Sabzeh (Getreidekeimlinge)
  • Sir (Knoblauch)
  • Sib (Äpfel)
  • Samanu (eine Mehlspeise aus Malz)
  • Sendjed (Mehlbeere)
  • Serkeh (Essig)
  • ُSomag (Sumach)

(Sabsi-Polo ba Ma´hi

(Sabsi-Polo ba Ma´hi

Weiteres werden folgende Elemente aufgestellt:

Goldfische, ein Spiegel, Granatäpfel, Pomeranzen, Kerzen und Eier Sepand (die Früchte der wilden Raute).

Festabendessen

Alle Familienmitglieder versammeln sich im Eltern- oder Großelternhaus zum Festabendessen. Frischer Weißfisch oder geräucherter Fisch mit kraeuterreis (Sabsi-Polo ba Ma´hi) wird serviert. An dem Abend werden auch an die neuen Familienmitglieder (Braut oder Bräutigam) Nowruz-Geschenke (Armaghan), verteilt. Entweder eine Goldmünze oder etwas nach ihrem Wunsch oder Bedarf.

Zwölf Tage dauert das Fest. Am dreizehnten Tage des neuen Jahres, der als Unglückstag gilt, ziehen die Menschen in die freie Natur, und organisieren einen ausgiebigen Ausflug.

Im Ausland lebende IranerInnen feiern noch dazu ein großes Fest und treffen sich auf diesem Fest mit Freunden und Bekannten und füllen sich durch dieses Zusammenkommen miteinander verbunden.

Den Langkornreis gruendlich waschen, in das kochende Salzwasser geben. Den Reis 8-12 Minuten kochen, dann auf ein Sieb geben, mit lauwarmen Wasser ueberspuelen und abtropfen lassen.

Die Butter erhitzen, den Reis hineingeben und mit gehackten Kraeutern durchschwenken.

Dem Reis servieren Sie am besten mit in Salz, Zitronensaft, Zwiebel und Safran mariniertem und in öl gebratenem Barsch/ Weißer Amur.

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